News-Update 08/2014

News-Update vom 01.05.2014, *** Fotos aktualisiert am 06.05.2014 ***

Termin zur mündlichen Verhandlung am 09.05.2014 - Lorac gegen das Land Berlin - Bauvorbescheid

Hier der Link zur Pressemeldung des Verwaltungsgerichts zu der mündlichen Verhandlung am Freitag, den 9. Mai 2014, 9.30 Uhr, im Gerichtsgebäude, Kirchstraße 7, 10557 Berlin, Saal 0416 (Plenarsaal). Die mündliche Verhandlung ist öffentlich!

 


neueste Fotos:

Bilder aktualisiert am 04.05.2014. Wir hatten am Stand auch Besuch von einem SPD-BVV-Mitglied der netteren Art, leider ohne Foto. Die Meise ist auch den ganzen Tag schwer beschäftigt, sie füttert ihre Nachkommen.


Pressemitteilung der CDU

Pressemitteilung der CDU vom 31.01.2014 anlässlich der Sonder-Bezirksverordnetenversammlung. Erst jetzt entdeckt, deswegen etwas verspätet hier im Tagebuch **lesenswert**


Netzfundstücke - wir danken für die Verlinkung:-)


Termin am 17.05.2014 - 1. Forum Stadtgärtnern

Einladung zum 1. Forum Stadtgärtnern am 17.5.2014 um 14 Uhr, diesmal in der Kleingartenkolonie Am Stadtpark I. 

 

Das Forum Stadtgärtnern soll eine Plattform für Gemeinschaftsgärten, Gartenarbeitsschulen, Guerilla-Gärten, Kinderbauernhöfe, Kleingärten und alle anderen Formen der urbanen Landwirtschaft in Berlin werden. Das Forum Stadtgärtnern wird voraussichtlich ca. 4mal jährlich stattfinden, es wird an verschiedenen Orten und zu unterschiedlichen Themen tagen und von Gartenaktivist*innen verschiedener Gartenprojekte organisiert werden.

 

Das Forum hat sich als neue, eigenständige Veranstaltung aus dem 3. GartenaktivistInnen Treffen und dem Runden Tisch Urban Gardening in Berlin entwickelt und löst diese ab. Das vorläufige Programm und die Ortsbeschreibung anbei als pdf-Datei zum Herunterladen.

 

Die Protokolle aller Runden Tische Urban Gardening sind nachzulesen auf der Projektseite bei der GFBM

Download
Einladung 1. Forum Stadtgärtnern.pdf
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Kleingartenvernichtung in Berlin - Schutzfristen Ende 2020 - Flächenpotenziale

Gastbeitrag von Angelika Paul

Die Kolonie Oeynhausen ist nicht die erste und nicht die letzte Kolonie, die nach Vorstellungen von Politikern verschwinden soll. 50 Prozent der Kleingärten in Berlin sind seit Kriegsende verschwunden, die anderen 50 Prozent sollen laut Stadtforum 2030 weitestgehendst bis 2030 das Schicksal mit ihren Vorgängern teilen.

 

Laut Kleingarten”entwicklungs”plan 2004 kommen keine neue Flächen hinzu, wie die Bezeichnung vermuten lässt, sondern darin ist festgelegt, welche Flächen definitiv bis 2020 plattgemacht sein sollen. Die Kolonie Oeynhausen war darin nicht vorgesehen.

 

Der Kleingartenentwicklungsplan von 2004 ist auf der Grundlage eines Beschlusses des Berliner Abgeordnetenhauses zum Flächennutzungsplan 1994 erarbeitet worden. Die Stadt hat sich seit 1994 anders entwickelt, als damals geplant.

 

Trotz des deutlich geringeren Bevölkerungszuwachses seit 1994 sind 15 Prozent der gesamten Kleingartenflächen realisierten und auch nicht realisierten Baumaßnahmen zum Opfer gefallen. Stadtentwicklungs- und Umweltsenator Michael Müller sieht das ausgezeichnete Potenzial Berlins als grüne Metropole (als) Chance und Auftrag gleichermaßen. Lebensräume, Ökosysteme, Tier- und Pflanzenarten und deren genetische Ressourcen sollen im Einklang mit der Fortentwicklung der Stadt erhalten bleiben [1].

 

Was er so grünfreundlich schreibt, stimmt nicht mit seinem Handeln überein, wie die Kolonie Oeynhausen erleben musste (Gesprächsrunde Baustadtrat Marc Schulte und sein Bezirksbürgermeister Reinhard Naumann sowie Stadtentwicklungs- und Umwelsenator Michael Müller und Staatssekretär Ephraim Gothe, alle SPD – laut Sendung des rbb vom 16. April 2014.

 

Der derzeitige Kleingartenentwicklungsplan für insgesamt 925 Kleingartenanlagen enthält kaum Entwicklungspotenzial für Kleingärten und keine Ersatzflächen bei Verlusten. Nur etwa 130 Kleingartenanlagen sind durch Bebauungspläne gesichert [2]. 

 

Der Verlust von Kleingärten betrifft ganz Berlin! Frau Künast, die wie SPD und CDU für Nachverdichtung ist, ist nicht der Meinung, dass das Instrumentarium des Kleingartenentwicklungsplans geeignet ist, den derzeitigen Bestand an Kleingartenanlagen in Berlin dauerhaft festzuschreiben. Das sieht man ja an den sieben Kolonien, für die im November letzten Jahres Schluss war. In den vergangenen vier Jahren waren es 34 Kleingartenanlagen, die der Senat gekündigt hat, allein 11 für die überflüssige A100- Verlängerung...

 

Der KEP [Kleingartenentwicklungsplan von 2004] stellt nur eine Absichtserklärung dar. Wenn die Fläche nicht planungsrechtlich abgesichert ist, kann es mit dem Laubenglück schneller vorbei sein, als sich die Winde am Zaun hochrankt [3]. Und das, obwohl Stadtentwicklungs- und Umweltsenator Michael Müller stolz auf sein innerstädtisches Flächenpotenzial ist: Darin machen Kleingartenanlagen nur 7 Prozent aus (auf die er zuerst zurückgreift) (s. Anlage: Aufstellung der Flächen, die der Öffentlichen Hand zur Verfügung stehen).

 

[1] (Broschüre: Berlins Biologische Vielfalt. Berliner Strategie zur Biologischen Vielfalt. Begründung, Themenfelder und strategische Ziele. Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umweltschutz, S. 3.

 

[2] Petra Pau, Partei Die Linke in Bunte Antworten auf grüne Fragen. Im Deutschen Bundestag haben in dieser Legislaturperiode 27 Parlamentarier Sitz und Stimme. Vier von ihnen baten wir als Vertreter ihrer Fraktion um die Beantwortung von fünf Fragen zum Kleingartenwesen. Gartenfreund, April 2014, S. 4/8 – 4/10

 

[3] ebd. Renate Künast, Bündnis 90/Die Grünen

 

Das entspricht einer Vernichtung von circa 3450 Bäumen allein in Charlottenburg-Wilmersdorf bis zum Jahr 2020, berlinweit gibt es in Kleingärten circa 444.000 Bäume in guter Altersmischung und genetischer Vielfalt.

 

Die Kolonie Oeynhausen war im Vernichtungsplan, verbrämt: Kleingarten”entwicklung”splan , nicht vorgesehen. Die Politik spricht anders als sie handelt: Es ist erklärtes Ziel des Abgeordnetenhauses und des Senats von Berlin, Kleingärten dauerhaft im Stadtgebiet zu sichern. Der Berliner Senat hat daher im Jahr 2004 einen Kleingartenentwicklungsplan beschlossen. Alle Berliner Bezirke sind vom Grün-Plattmachen in ähnlicher Weise betroffen, s. Quelle: http://www.stadtentwicklung.berlin.de/umwelt/stadtgruen/kleingaerten/de/kleingartenentwicklungsplan

Aufstellung der Flächen, die der öffentlichen Hand zur Verfügung stehen:

Quelle: Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt: Flächenentwicklung in Berlin 1991 – 2010 – 2030. Kapitel 4: Aktuelle Flächenpotenziale ab 2011, Unterkapitel 4.2, S. 48: Flächenpotenziale der Innenentwicklung ab 2011 nach Vornutzungen

 

Nicht aufgeführt, aber für die Bekämpfung von Wohnungsnot möglich:

- (spekulativen )Wohnungsleerstand beseitigen und

- Ferienwohnungen in Wohnraum umnutzen

 

Nicht aufgeführt sind Friedhöfe und Grünanlagen Diese zählen wie die Kleingartenflächen nach der Flächenstatistik nicht zum Begriff des „Flächenverbrauchs” der Nationalen Nachhaltigkeitsstrategie, da sie sich innerhalb der Ortsgrenzen befinden.

 

Der Begriff ist weitgehend deckungsgleich mit dem Planungsziel „Erweiterung” des Berliner Flächenmonitorings. (In die Nationale Nachhaltigkeitsstrategie hat die Bundesregierung 2002 das „30-ha-Ziel” aufgenommen. Das bedeutet, dass der bundesweite Flächenverbrauch für den Siedlungs- und Verkehrsbau von derzeit 1,31 Millionen Quadratmeter pro Tag = ca. 100 ha pro Tag auf 30 ha pro Tag reduziert werden soll.

 

Der Flächenverbrauch ist einerseits Verlust von landwirtschaftlicher Nutzfläche und natürlichen Lebensräumen und andererseits Ausdehnung der „Siedlungs- und Verkehrsfläche”) (S. 49) Unterkapitel 4.4: Ausblick, S. 51 Berlin verfügt für die kommenden Jahrzehnte noch über ein breit gefächertes Angebot an Flächenpotenzialen für die unterschiedlichsten Nutzungen. Vor allem für Wohnen mit ca. 1600 ha, Gewerbe mit 1160 ha und für neue Frei- und Erholungsflächen mit rund 1175 ha stehen noch Potenziale in erheblichen Umfang zur Verfügung.(S. 51)

Quelle: Senatsverwaltung für Stadtentwicklung
Quelle: Senatsverwaltung für Stadtentwicklung

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Kommentare: 2
  • #1

    Thorte (Sonntag, 04 Mai 2014 20:23)


    Herzlichen Dank an Frau Paul!

    Wir sehen, es gibt genug Flächen in der Stadt, die bebaut werden können. Warum dann grüne Lungen aufgeben? Nur aus Furcht vor Investoren oder aus Mangel an Rendite?

    Kokolores ... austehen... Bürgerentscheiden... und Flagge zeigen, dass das so nicht mehr geht.

    Und die Stand-Dienste machen Spass... man kommt immer wieder in gute Gespräche, auch mit Bau-Befürwortern, die dann anfangen nachzudenken.

    Wer nicht kämpft, der hat schon verloren... unser Kampf macht Sinn für Berlin und alle nachfolgenden Generartionen.

    Bäume oder Beton... der 25. Mai wird ein Zeichen setzen.

    lG Thorte

  • #2

    Was geht in diesen Köpfen vor (Dienstag, 06 Mai 2014 19:49)

    Und Bausenator Müller pflanzt immer noch Bäume. Er lacht und buddelt vor sich hin und hier sollen die Bäume und alles andere was lebt sterben. Was geht denn bloß in solchen Köpfen vor? Dieses Geldgei.. Pack. Man kriegt das Würgen, und das sind Politiker, die vom Volk gewählt wurden, hoffentlich wird hier mal endlich Einhalt geboten.